Stadtentwicklung
NORTHEIM
Headline Münsterplatz

Der Münsterplatz in Northeim hat eine lange und abwechslungsreiche Geschichte, geprägt durch zahlreiche Sanierungen und Umbauten im Laufe der Jahrhunderte. Seit dem 18. Jahrhundert hat sich der Platz stetig weiterentwickelt, besonders durch den Vertragsabschluss von 1790, der die Umwidmung des alten Kirchfriedhofs zu einer Esplanade festlegte. Im 20. Jahrhundert erlebte der Münsterplatz verschiedene Phasen der Umgestaltung, darunter die Errichtung eines Kriegerdenkmals im Jahr 1910 und eine politische Neugestaltung in den 1930er Jahren. Später wurde der Platz als Busbahnhof und Parkplatz genutzt. Die bedeutende Umgestaltung von 1991 markierte einen weiteren Wendepunkt. Aktuelle Pläne aus dem Jahr 2022 zeigen das fortwährende Bemühen, den Münsterplatz als zentralen Treffpunkt der Stadt zu stärken und seine Attraktivität als Aufenthaltsort zu steigern.

Chronologie
Beginn
Beginn der mehrfach gescheiterten Verhandlungen zwis chen Stift St. Blasius und der Stadt Northeim
8.10.1790
Offener Platz
Der Münsterplatz ist ein offener Platz mit Baumbestand und einem Kriegerdenkmal (Victoria).
1930
Busbahnhof und Parkplätze
Der Platz wird als Busbahnhof und für Parkplätze genutzt.
1970
Umgestaltung des Münsterplatzes
Der Münsterplatz wird umgestaltet.
2022
1773
Vertragsabschluss
Abschluss eines Vertrags zwischen Kloster-Stift St. Blasius und dem Magistrat der Stadt Northeim zur Aufgabe des alten Kirchfriedhofs und Nutzung desselben als Esplanade. Die Verlegung des Friedhofs in den Wallbereich nördlich des Höckelheimer Tores wurde beschlossen. Der Platz sollte nicht bebaut werden und als Esplanade zur freien Begehung und Erbauung dienen.
1910
Platzgestaltung
Die Gestaltung des Platzes wird den neuen politischen Kräften entsprechend angepasst.
1950
Busbahnhof, Parkplätze und Münsterbrunnen
Der Platz bleibt ein Busbahnhof und Parkplatz, jedoch wird ein Münsterbrunnen hinzugefügt. Es bleibt nur minimaler Platz für Bänke.
1991
Neue Pläne
Neue Pläne zur weiteren Entwicklung des Platzes durch TGP werden erstellt.
FAQ

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Mit der Umgestaltung des Münsterplatzes werden mehrere Zukunftsziele für die nachhaltige und positive Entwicklung der Northeimer Innenstadt verfolgt:

  • Attraktivitätssteigerung und Belebung der Innenstadt
  • Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der Frequenz in der Innenstadt
  • Angebote und Begegnungsräume für alle Nutzergruppen (neue Bänke im Schatten der Bäume, Spielangebote für Kinder, neue Nutzungsmöglichkeiten für den Vorplatz des Heimatmuseums, Wasserspiel, Flächen für Veranstaltungen und Gastronomie, neue Ausstattung und Beleuchtungskonzept)
  • Erstmalig auch Einbeziehung eines Wegeleitsystems für Menschen mit Sehbehinderung sowie Erhöhung der Barrierefreiheit allgemein (barrierefreie Anbindung beider Hälften des Heimatmuseums, neuer barrierefreier Zugang zu St. Blasien (Standesamt)
  • Multifunktionale Nutzbarkeit mit höherer Nutzungsintensität auch als Veranstaltungsplatz (höher beanspruchbare Oberflächen als bisher, Senkelektranten für die Stromversorgung, etc.)
  • Anpassung an den Klimawandel und Erhöhung der Klimaresilienz bzw. Verbesserung des Mikroklimas in der Innenstadt durch mehr Biomasse, erhöhte Biodiversität, Neupflanzung von besonders klimaresilienten Baumarten, Schaffung von Lebensräumen für Insekten und Kleintiere, Sammlung, Speicherung und Nutzung des Regenwassers für die Pflanzen mit einem Regenwassermanagementsystem
  • Erlebbarkeit der Geschichte des Platzes (der „historische Schatten“ der namensgebenden ehemaligen Münsterkirche wird sichtbar)Oberflächen und Ausstattung sollen beispielgebend für die zukünftige Weiterentwicklung der Northeimer Innenstadt sein (hochwertiges und nachhaltiges Natursteinpflaster, Beleuchtung, Stadtmöblierung, etc.)

Um einen innerstädtischen Platzraum zu schaffen, der seinen multifunktionalen Aufgaben und Anforderungen das ganze Jahr über und bei allen Witterungsverhältnissen und Temperaturen gerecht wird.
Insbesondere eine zukünftig höhere mögliche Nutzungsintensität und Frequenz bei Veranstaltungen war hier das Ziel. Der bisherige Schotterrasen war beispielsweise speziell nach dem Weihnachtsmarkt immer in einem desolaten Zustand und musste jedes Jahr von den technischen Diensten aufwendig und kostenintensiv wiederinstandgesetzt werden. Während des Weihnachtsmarktes war es beispielsweise zudem jedes Jahr erforderlich, mittels temporärer Plattenbeläge und Bestreuung des Platzes mit Hackschnitzeln, eine trockene und begehbare Oberfläche zu schaffen. Dies soll mit der zukünftigen Gestaltung zukünftig deutlich verbessert werden.

Wie aus den Lageplänen ersichtlich, wechseln sich auf dem umgestalteten Münsterplatz gepflasterte Flächen mit großzügig dimensionierten Baumscheiben, die als Pflanzinseln ausgestaltet sind, ab. Im Bereich des Heimatmuseums kommen noch Rasenflächen im Bereich der Sitzstufen und der Rampe hinzu. Im Ergebnis wird auf dem „neuen“ Münsterplatz deutlich mehr Biomasse vorhanden sein als bisher.    
Der ökologisch wenig wertvolle Schotterrasen wird dabei ersetzt durch abwechslungsreiche Staudenbepflanzungen. Diese bieten eine deutlich höhere Biodiversität, schaffen Lebensräume für Insekten und Kleintiere, tragen zu einer Verbesserung des Mikroklimas bei – und bieten zu jeder Jahreszeit dem Betrachter deutlich mehr und abwechslungsreichere Eindrücke.
Hinzu kommen die positiven Effekte des Regenwassermanagements, die nicht nur den Pflanzen direkt zu Gute kommen.

Das Regenwassermanagement wurde aus mehreren Gründen in die Planungen integriert:

  • Regenwasser ist eine wertvolle natürliche Ressource. Es soll aus diesem Grund gesammelt und gespeichert werden, damit es den Pflanzen bei Bedarf zur Verfügung steht.
  • Dadurch wird das Regenwassermanagementsystem auch zu einem Puffer bei Starkregenereignissen. Es fängt einen Großteil des Niederschlagswassers direkt auf und verhindert so eine Überlastung der Regenwasserkanäle bei Starkregenereignissen, die ja im Zuge des Klimawandels leider an Häufigkeit und Intensität zunehmen.

Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt. Aus diesem Grund verpflichtet er die Städte und Gemeinden, den Klimawandel und seine Folgen bei ihren Sanierungsprojekten im Rahmen der Städtebauförderungen zu berücksichtigen und für signifikante Verbesserungen bei der sogenannten „grünen und blauen Infrastruktur“ (Wasser und Pflanzen) zu sorgen.

Ja, es werden mehr Bäume neu gepflanzt als entnommen werden. Im Zuge der Vorbereitungen für die Kanalbauarbeiten sind bereits Anfang des Jahres drei Linden am Heimatmuseum gefällt worden. Sieben weitere müssten für den Platzumbau weichen. Demgegenüber werden insgesamt 13 als besonders klimaresilient geltende Japanische Schnurbäume (Sophora japonica) neu gepflanzt.

Bereits im Vorfeld des Wettbewerbes wurde entschieden, dass die Sanierung oder ersatzweise der Neubau öffentlicher Toilettenanlagen in der Innenstadt unabhängig von der Gestaltung des Münsterplatzes zu betrachten sind. Deshalb waren Toiletten nie Teil der Planungsaufgabe.   
Die öffentlichen Toilettenanlagen in der Innenstadt sind eigenständige Projekte.

Christliche Bestattungen unterliegen, anders als bei einigen anderen Religionen, keinem besonderen immerwährenden Schutz. Eine Umbettung ist erlaubt und wurde bereits seit dem Spätmittelalter bei Persönlichkeiten praktiziert. In der Regel wurden und werden aufgehobene christliche Friedhöfe bei Baumaßnahmen überbaut.

Bei der Neugestaltung des Münsterplatzes werden die Spuren der Klosterkirche aufgezeigt, um die Historie erlebbar zu machen – dieses wurde in der Vergangenheit nicht berücksichtigt. Die Planungen zielen darauf ab, möglichst wenig Eingriffe in archäologisch ungestörte Bereiche vorzunehmen. Einige partielle Eingriffe sind aber leider unvermeidlich. 

Arbeiten, die in den archäologisch bedeutsamen Bereichen erfolgen, werden durch eine archäologische Fach-/ Grabungsfirma in Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde durchgeführt und begleitet. Hierfür sind nur ortsnahe Grabungsfirmen aus der entsprechenden Grabungsliste zugelassen. Sollten Gebeine gefunden werden, so werden diese geborgen, aufbewahrt und auf dem städtischen Friedhof wieder beigesetzt.

Jüngere Fälle aus der nächsten Region, wo bei Baumaßnahmen menschliche Skelette von Bestattungen auf ehemaligen Friedhöfen geborgen wurden, sind zahlreich. Beispielsweise sind hier Einbeck, Neustädter Kirchplatz, Grabungen 2019/2020 und 2022 und Göttingen, Nikolaikirche 1980er und ca. 2010, Göttingen Wender Straße, Neubau Uni-Gebäude, 2011-2012 sowie Göttingen Wilhelmsplatz 2015, anzuführen.

Stadt Northeim
Abteilung 2.1 Stadtplanung, Bauaufsicht
Fabian Falinski 

Scharnhorstplatz 1,
37154 Northeim

Tel.: +49 5551 966-395
E-Mail: falinski@northeim.de

Deutsche Stadt und Grundstücks-
entwicklungsgesellschaft mbH
Uwe Lögering

Schillerstraße 29/30,
30159 Hannover

Tel.: +49 511 53098-20
E-Mail: Uwe.Loegering@dsk-gmbh.de