Mit der Umgestaltung des Münsterplatzes werden mehrere Zukunftsziele für die nachhaltige und positive Entwicklung der Northeimer Innenstadt verfolgt:
Um einen innerstädtischen Platzraum zu schaffen, der seinen multifunktionalen Aufgaben und Anforderungen das ganze Jahr über und bei allen Witterungsverhältnissen und Temperaturen gerecht wird.
Insbesondere eine zukünftig höhere mögliche Nutzungsintensität und Frequenz bei Veranstaltungen war hier das Ziel. Der bisherige Schotterrasen war beispielsweise speziell nach dem Weihnachtsmarkt immer in einem desolaten Zustand und musste jedes Jahr von den technischen Diensten aufwendig und kostenintensiv wiederinstandgesetzt werden. Während des Weihnachtsmarktes war es beispielsweise zudem jedes Jahr erforderlich, mittels temporärer Plattenbeläge und Bestreuung des Platzes mit Hackschnitzeln, eine trockene und begehbare Oberfläche zu schaffen. Dies soll mit der zukünftigen Gestaltung zukünftig deutlich verbessert werden.
Wie aus den Lageplänen ersichtlich, wechseln sich auf dem umgestalteten Münsterplatz gepflasterte Flächen mit großzügig dimensionierten Baumscheiben, die als Pflanzinseln ausgestaltet sind, ab. Im Bereich des Heimatmuseums kommen noch Rasenflächen im Bereich der Sitzstufen und der Rampe hinzu. Im Ergebnis wird auf dem „neuen“ Münsterplatz deutlich mehr Biomasse vorhanden sein als bisher.
Der ökologisch wenig wertvolle Schotterrasen wird dabei ersetzt durch abwechslungsreiche Staudenbepflanzungen. Diese bieten eine deutlich höhere Biodiversität, schaffen Lebensräume für Insekten und Kleintiere, tragen zu einer Verbesserung des Mikroklimas bei – und bieten zu jeder Jahreszeit dem Betrachter deutlich mehr und abwechslungsreichere Eindrücke.
Hinzu kommen die positiven Effekte des Regenwassermanagements, die nicht nur den Pflanzen direkt zu Gute kommen.
Das Regenwassermanagement wurde aus mehreren Gründen in die Planungen integriert:
Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt. Aus diesem Grund verpflichtet er die Städte und Gemeinden, den Klimawandel und seine Folgen bei ihren Sanierungsprojekten im Rahmen der Städtebauförderungen zu berücksichtigen und für signifikante Verbesserungen bei der sogenannten „grünen und blauen Infrastruktur“ (Wasser und Pflanzen) zu sorgen.
Ja, es werden mehr Bäume neu gepflanzt als entnommen werden. Im Zuge der Vorbereitungen für die Kanalbauarbeiten sind bereits Anfang des Jahres drei Linden am Heimatmuseum gefällt worden. Sieben weitere müssten für den Platzumbau weichen. Demgegenüber werden insgesamt 13 als besonders klimaresilient geltende Japanische Schnurbäume (Sophora japonica) neu gepflanzt.
Bereits im Vorfeld des Wettbewerbes wurde entschieden, dass die Sanierung oder ersatzweise der Neubau öffentlicher Toilettenanlagen in der Innenstadt unabhängig von der Gestaltung des Münsterplatzes zu betrachten sind. Deshalb waren Toiletten nie Teil der Planungsaufgabe.
Die öffentlichen Toilettenanlagen in der Innenstadt sind eigenständige Projekte.
Christliche Bestattungen unterliegen, anders als bei einigen anderen Religionen, keinem besonderen immerwährenden Schutz. Eine Umbettung ist erlaubt und wurde bereits seit dem Spätmittelalter bei Persönlichkeiten praktiziert. In der Regel wurden und werden aufgehobene christliche Friedhöfe bei Baumaßnahmen überbaut.
Bei der Neugestaltung des Münsterplatzes werden die Spuren der Klosterkirche aufgezeigt, um die Historie erlebbar zu machen – dieses wurde in der Vergangenheit nicht berücksichtigt. Die Planungen zielen darauf ab, möglichst wenig Eingriffe in archäologisch ungestörte Bereiche vorzunehmen. Einige partielle Eingriffe sind aber leider unvermeidlich.
Arbeiten, die in den archäologisch bedeutsamen Bereichen erfolgen, werden durch eine archäologische Fach-/ Grabungsfirma in Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde durchgeführt und begleitet. Hierfür sind nur ortsnahe Grabungsfirmen aus der entsprechenden Grabungsliste zugelassen. Sollten Gebeine gefunden werden, so werden diese geborgen, aufbewahrt und auf dem städtischen Friedhof wieder beigesetzt.
Jüngere Fälle aus der nächsten Region, wo bei Baumaßnahmen menschliche Skelette von Bestattungen auf ehemaligen Friedhöfen geborgen wurden, sind zahlreich. Beispielsweise sind hier Einbeck, Neustädter Kirchplatz, Grabungen 2019/2020 und 2022 und Göttingen, Nikolaikirche 1980er und ca. 2010, Göttingen Wender Straße, Neubau Uni-Gebäude, 2011-2012 sowie Göttingen Wilhelmsplatz 2015, anzuführen.
Stadt Northeim
Abteilung 2.1 Stadtplanung, Bauaufsicht
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